Die Impfung hat Covid-19 vorerst den Schrecken genommen.
Damit das so bleibt: Lass deine Impfung auffrischen
und schütze dich weiterhin gegen schwere Krankheitsverläufe und mögliche Corona-Langzeitfolgen.

Hier findest du eine ganze Reihe zusätzlicher Informationen zur Auffrischungsimpfung und Antworten auf mögliche Fragen.

Fakten und Ablauf zur Auffrischungsimpfung

Fragen

  1. Risikopatienten, Ü65 und Bewohner von Altenpflegeheimen: Personen mit einem höheren Risiko für einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf, immungeschwächte Personen, Personen Ü65 und Bewohner von Altenpflegeeinrichtungen werden vorrangig geimpft. Wenn diese Personen bereits vor kurzem eine zweite Auffrischungsimpfung erhalten haben, wird eine zusätzliche Auffrischung im Herbst empfohlen. Dabei sollte zwischen den beiden Auffrischungsdosen ein Abstand von mindestens drei Monaten und idealerweise sechs Monaten liegen. Für diese Personen wird diese zusätzliche Dosis also eine 3. Auffrischung sein.

  1. Gesundheitssektor und 50- bis 64-Jährige: Ab September haben alle Mitarbeitenden des Gesundheitswesens Anspruch auf eine Auffrischungsimpfung. Danach werden die 50- bis 64-Jährigen in absteigender Reihenfolge (vom Ältesten zum Jüngsten) zur Auffrischungsimpfung eingeladen.

  1. 18- bis 50-Jährige: Anschließend können sich die 18- bis 50-Jährigen impfen lassen.

  1. Kinder und Jugendliche: Für Kinder und Jugendliche werden noch zusätzliche wissenschaftliche Daten erwartet. Auszubildende in Betreuungseinrichtungen und gefährdete junge Menschen unter 18 Jahre sind von dieser Abwarte-Phase nicht betroffen und dürfen bereits eine zusätzliche Dosis erhalten.

Sie können sich in einer der teilnehmenden Apotheken impfen lassen. Vereinbaren Sie dort einen Termin, auch wenn Sie keine Einladung zur Hand haben.

Bei Fragen rund um das Thema COVID-19 können Sie sich noch bis Ende Februar 2023 an unsere Corona-Hotline wenden.

Die hohe Schutzwirkung gegenüber schweren Infektionen bleibt mindestens drei Monate nach der Auffrischimpfung/Grundimmunisierung bestehen. Auch wenn dieser Schutz mit der Zeit nachlässt, bietet eine erneute Impfdosis einen sehr guten Schutz gegen schwere Krankheitsverläufe und Krankenhauseinweisung aufgrund von COVID-19. Es ist momentan noch nicht geklärt, wie lange der Schutz gegen „einfache“ symptomatische Infektionen wirksam ist.

Nach drei Monaten lässt die Schutzwirkung nach. Wie schnell der Schutz abnimmt, ist von Person zu Person sehr unterschiedlich. Durchschnittlich zeigt sich jedoch eine deutliche Abnahme nach fünf bis sechs Monaten. Daher empfiehlt die „WHO Strategic Advisory Group of Experts on Immunization“ (SAGE), den Menschen vier bis sechs Monate nach Abschluss der letzten Impfung eine Auffrischungsimpfung anzubieten.

Die Immunität kann bei einigen Personengruppen schneller abnehmen:

  • älteren Menschen
  • Menschen mit Grunderkrankungen
  • Menschen, die dem Virus in hohem Maße ausgesetzt sind

Daher empfiehlt SAGE, die Auffrischungsimpfung zunächst diesen Personengruppen anzubieten, da hierdurch die Wirksamkeit der Impfung wieder verbessert wird.

Derzeit werden in Ostbelgien ausschließlich Impfstoffe von Pfizer/BioNTech verabreicht. Für die Auffrischungsimpfung wird ein angepasster, bivalenter Impfstoff („Comirnaty Original/Omicron BA.4-5“) desselben Herstellers genutzt.

Für die Grundimmunisierung wird weiterhin der ursprüngliche, monovalente Impfstoff („Comirnaty“ in unterschiedlichen Zusammensetzungen für Erwachsene und Kinder) von Pfizer/BioNTech verwendet.

Bei den neuen Impfstoffen handelt es sich um sogenannte bivalente Impfstoffe, die sowohl gegen die ursprüngliche Variante als auch gegen die neueren Omikron-Untervarianten BA.1 oder BA.4/BA.5 ausgelegt sind. Sie dienen zur Auffrischung einer bereits vorhandenen Grundimmunisierung und zum besseren Schutz gegen die Omikron-Varianten. Die bivalenten Impfstoffe erhöhen nach einer Auffrischungsimpfung den Schutz gegen alle bisher bekannten Varianten von COVID-19 am wirksamsten, da sie eine höhere Antikörperbildung hervorrufen als der ursprüngliche, monovalente Impfstoff. 

Die neuen Impfstoffe werden ausschließlich zur Auffrischung genutzt

Die bivalenten Impfstoffe werden ausschließlich als Auffrischungsimpfung verwendet. Der Grund: Sie enthalten weniger Informationen in Form von mRNA als der ursprüngliche Impfstoff. Für die Grundimmunisierung braucht der Körper jedoch möglichst viele Informationen über das Virus in Form von mRNA. Deshalb wird der ursprüngliche Impfstoff weiterhin zum Erreichen einer Grundimmunisierung verwendet. Denn er bietet einen wirksamen, breiten Schutz gegen eine COVID-19-Infektion.

Grundsätzlich gilt

Alle in Belgien verabreichten Impfstoffe sind durch die Europäische Arzneimittel Agentur (EMA) für Menschen ab 18 Jahren zugelassen. Der sogenannte pädiatrische Impfstoff von Pfizer/BioNTech hat außerdem eine Zulassung der Europäischen Arzneimittel Agentur (EMA) zur Verabreichung an Jugendliche und Kinder ab 5 Jahren. Die Wirksamkeit, Sicherheit und milden Nebenwirkungen sind bei allen Impfstoffen gleich.

Die neuen Impfstoffe

Die kürzlich zugelassenen bivalenten mRNA-Impfstoffe sind angepasste Impfstoffformen des Originalimpfstoffes. Sie lösen eine verbesserte Antikörperantwort gegenüber der Omikron-Varianten BA.1. oder BA.4/BA.5 und gegenüber der Ursprungsvariante aus. Solche angepassten Impfstoffe brauchen für ihre Zulassung keine Studie am Menschen, da sie nur sehr gering verändert wurden und der Kern des Impfstoffes unangetastet bleibt. Ihre Wirkung funktioniert genauso wie beim Ursprungsimpfstoff. Auch die Sicherheit und möglichen Nebenwirkungen sind dieselben.

Dieses Verfahren ist nichts Neues, sondern wird zum Beispiel auch jedes Jahr bei der Grippeimpfung angewendet. Hier wird der Impfstoff immer im Frühjahr aktualisiert, um dem Stamm des Influenzavirus zu entsprechen, der im Herbst und Winter wahrscheinlich vorherrschen wird. Die aktualisierte Impfstoffvariante kommt ohne klinische Studie auf den Markt, es sei denn, die Art und Weise der Herstellung ändert erheblich.

Aus wissenschaftlichem Interesse werden bei den abgeänderten Corona-Impfstoffen dennoch Studien am Menschen durchgeführt. Die Studie für den BA.1-Impfstoff ist bereits abgeschlossen. Die Studie zum Impfstoff BA.4 und BA.5 läuft zurzeit noch. Solche Studien dienen nicht als Beleg für die Sicherheit eines Impfstoffes, sondern werden unter anderem zum Testen der Wirksamkeit der Immunreaktion durchgeführt.

Auch die neuen Impfstoffe sind mRNA-Impfstoffe, die anstatt lebender oder abgetöteter Viren nur die Bauanleitung der Virusbestandteile enthalten.  

Was war nochmal mRNA?

Impfstoffe wirken, indem sie eine Immunreaktion auslösen. Diese Immunreaktion entwaffnet ein eindringendes Virus und schützt den Körper so vor Schäden. Der Corona-Impfstoff von Pfizer/BioNTech enthält mRNA anstelle von toten oder lebenden Viren oder Virenbruchstücken. Die mRNA können Sie sich wie eine Anleitung zur Herstellung eines bestimmten Proteins vorstellen, die Ihrem Körper dabei hilft, dieses Protein vorübergehend herzustellen. Beim besagten Protein handelt es sich um einen kleinen Teil des sogenannten Spike-Proteins, das auf der Oberfläche des Virus erscheint. Dieses Protein bringt Ihrem Körper bei, wie er auf das Coronavirus reagieren soll, falls Sie sich infizieren. Das nennt man Immunreaktion.

Eine Immunreaktion auszulösen ist nicht dasselbe wie ein Immunsystem zu verändern. Keine der Technologien, die in den zugelassenen Impfstoffen verwendet werden, kann Ihr Immunsystem verändern. Die mRNA gelangt nie in den Zellkern, in dem sich Ihre DNA (die Bauanleitung für Ihre eigenen Körperzellen) befindet. Die mRNA interagiert nicht mit Ihrer DNA und kann sie daher nicht verändern.

Für die Impfung von Kindern wird ein sogenannter pädiatrischer Impfstoff von Pfizer/BioNTech verwendet. Dieser Impfstoff wurde speziell für Kinder entwickelt und am 26. November 2021 von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA zugelassen.

Kinder erhalten ein Drittel der „Erwachsenen“-Dosis. Die zweite Impfung erfolgt mit einem Abstand von 21 Tagen.

Der Impfstoff ist sicher. Wie bei jeder Impfung können auch nach der Corona-Schutzimpfung mit dem Kinderimpfstoff Impfreaktionen oder unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Diese sogenannten Impfreaktionen treten in der Regel kurz nach der Impfung auf und halten wenige Tage an. Die häufigsten Impfreaktionen sind:

  • Schmerzen an der Einstichstelle
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit

Weniger häufig sind:

  • Rötung oder Schwellung Einstichstelle
  • Fieber
  • Durchfall
  • Schüttelfrost
  • Muskel- und Gelenkschmerzen  

In der praktischen Anwendung bei Kindern weltweit wurden keine schweren Nebenwirkungen festgestellt. Eine anfangs viel beachtete schwerere Nebenwirkung ist die Myokarditis (Herzmuskelentzündung). Dieses Krankheitsbild kam bei der weltweiten Anwendung dieses Impfstoffes bei über 20 Millionen Kindern nur 22-mal vor und nahm einen milden Verlauf. 

Die Nebenwirkungen der Auffrischungsimpfung sind dieselben wie die der Grundimmunisierung:

  • Allergische Reaktionen: Wie bei allen Medikamenten kann auch der COVID-19-Impfstoff bei manchen Menschen eine allergische Reaktion auslösen. Das Risiko dafür ist jedoch äußerst gering. Um auf Nummer sicher zu gehen, bittet Sie das Gesundheitspersonal, nach der Impfung noch 15 Minuten vor Ort zu bleiben, um etwaige allergische Reaktion direkt zu erkennen und ggf. Maßnahmen zu ergreifen.
  • Leichte Nebenwirkungen: Der Impfstoff kann leichte Nebenwirkungen auslösen. Diese sind normal und sollten innerhalb weniger Tage abklingen. Mögliche Nebenwirkungen sind:
    • Schmerzen, Schwellungen und andere örtliche Reaktionen am geimpften Arm
    • Fieber
    • Schüttelfrost
    • Müdigkeit
    • Grippesymptome (Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Unwohlsein)
    • Übelkeit
    • Schwindel

Sollten die Symptome über einen längeren Zeitraum anhalten oder sollten Sie weitere Impfreaktionen wie zunehmende Kopfschmerzen, Schmerzen in der Brust, Kurzatmigkeit, verschwommenes Sehen oder Hautblutungen bemerken, dann kontaktieren Sie einen Arzt.

Bei einer Impfung, wie auch bei allen anderen Eingriffen in den Organismus gilt: Die Dosis macht das Gift. Natürlich wäre es schädigend, wenn Impfdosen in zu kurzen Abständen bzw. zu häufig verabreicht werden würden. Die Dosen der Impfungen und die Abstände zwischen den Impfdosen werden durch medizinisch-epidemiologische Expertisen festgelegt. Generell wird bei allen Impfungen ein gewisser Abstand vorgeschrieben, der nicht unterschritten werden soll. An diese Regelung hält sich auch das Impfverfahren für die Corona-Schutzimpfung.

Eine Infektion mit COVID-19 kann zu einem schweren und langen Krankheitsverlauf führen, der nachweislich die Leistungsfähigkeit und den allgemeinen Gesundheitszustand über lange Zeit beeinträchtigt. Die Nebenwirkungen der Impfung und auch der Auffrischungsimpfungen halten nur einen begrenzten Zeitraum von 24 bis 72 Stunden an und beeinträchtigen im weiteren Verlauf nicht Ihre Leistungsfähigkeit.

Zu den Nebenwirkungen der Impfung gehört auch Müdigkeit und ein erhöhtes Schlafbedürfnis. In diesem Fall sollten Sie Ihrem Körper Ruhe gönnen. Sollte die Müdigkeit über einen längeren Zeitraum anhalten oder sollten Sie weitere Impfreaktionen wie zunehmende Kopfschmerzen, Schmerzen in der Brust, Kurzatmigkeit, verschwommenes Sehen oder Hautblutungen bemerken, dann kontaktieren Sie Ihren Arzt.

Gynäkologe Dr. Van der Putten beruhigt. „Es gibt keinen Grund, besorgt zu sein. Besorgt soll man sein, wenn man sich nicht impfen lässt!“ Außerdem seien durch die Impfung von Schwangeren keine erhöhten Risiken für Missbildungen oder Fehlgeburten bekannt.

Dr. Van der Putten rät schwangeren Frauen dringend zur Corona-Schutzimpfung. Man solle sich immer vor Augen halten, dass die Erkrankung viel schlimmer sei als die Impfung. Sie berge Risiken sowohl für die werdende Mutter wie für das Kind. Das Risiko einer schweren Erkrankung liege für Schwangere sogar um ein Mehrfaches höher als bei vergleichbaren, nicht schwangeren Frauen.

Vorteile der Auffrischungsimpfung

Fragen

Umso mehr Menschen sich impfen und nachimpfen lassen, um so unwahrscheinlicher ist es, dass wir noch einmal eine Lockdown-Situation erleben.

Die Gesellschaft hat Enormes geleistet, damit wir Alle in die Normalität zurückkehren konnten. Das Coronavirus bleibt aber weiterhin eine Bedrohung für den menschlichen Organismus, weil unser Körper immer noch lernen muss, mit dem Erreger umzugehen. Bis das Coronavirus sich als „normale“ Infektion etabliert hat, und die Gesundheit durch eine Infektion nicht mehr in hohem Maße gefährdet ist, muss der Impfschutz noch so weit wie möglich aufrechterhalten werden.

Wie alle Impfstoffe sind auch die COVID-19-Impfstoffe nicht zu 100 % wirksam, um eine Infektion zu verhindern. Manche Menschen, die ihre COVID-19-Impfungen auf dem neuesten Stand halten, bekommen trotzdem eine COVID-19-Durchbruchsinfektion. Fakt ist jedoch:

  • Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit COVID-19 ist bei vollständig geimpften Personen geringer als bei nicht-vollständig Geimpften und Ungeimpften.
  • Sollte es trotz vollständiger Impfung zu einer Infektion kommen, ist die Wahrscheinlichkeit für schwere oder tödliche Krankheitsverläufe viel geringer als bei ungeimpften Personen. 
  • Auch die Übertragung der Krankheit an andere Personen ist weniger wahrscheinlich, wenn die übertragende Person geimpft ist.

Noch immer gilt es, Menschen zu beschützen die ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben. Deshalb ist es wichtig, den empfohlenen Impfschutz für alle Gruppen aufrecht zu erhalten.

Die Auffrischungsimpfung bietet einen sehr hohen Schutz gegen einen schweren Krankheitsverlauf und einer daraus resultierenden Krankenhauseinweisung. Nach der Auffrischungsimpfung bleibt dieser hohe Schutz gegen schwere Infektionen mindestens drei Monate bestehen.

Nach mehreren Monaten lässt die Schutzwirkung dann nach. Wie schnell der Schutz abnimmt, ist von Person zu Person sehr unterschiedlich. Durchschnittlich zeigt sich jedoch eine deutliche Abnahme nach fünf bis sechs Monaten. Daher empfiehlt die „WHO Strategic Advisory Group of Experts on Immunization“ (SAGE), den Menschen vier bis sechs Monate nach Abschluss der letzten Impfung eine Auffrischungsimpfung anzubieten.

Die Immunität kann bei einigen Personengruppen schneller abnehmen:

  • älteren Menschen
  • Menschen mit Grunderkrankungen
  • Menschen, die dem Virus in hohem Maße ausgesetzt sind

Daher empfiehlt SAGE, dass die Auffrischungsimpfung zunächst diesen Personengruppen angeboten wird.

Ja, die Impfung bleibt für die Auffrischungskampagne weiterhin gratis für die Bevölkerung.

Was ist neu?

Fragen

Derzeit werden in Ostbelgien ausschließlich Impfstoffe von Pfizer/BioNTech verabreicht. Für die Auffrischungsimpfung wird ein angepasster, bivalenter Impfstoff („Comirnaty Original/Omicron BA.4-5“) desselben Herstellers genutzt.

Für die Grundimmunisierung wird weiterhin der ursprüngliche, monovalente Impfstoff („Comirnaty“ in unterschiedlichen Zusammensetzungen für Erwachsene und Kinder) von Pfizer/BioNTech verwendet.

Bei den neuen Impfstoffen handelt es sich um sogenannte bivalente Impfstoffe, die sowohl gegen die ursprüngliche Variante als auch gegen die neueren Omikron-Untervarianten BA.1 oder BA.4/BA.5 ausgelegt sind. Sie dienen zur Auffrischung einer bereits vorhandenen Grundimmunisierung und zum besseren Schutz gegen die Omikron-Varianten. Die bivalenten Impfstoffe erhöhen nach einer Auffrischungsimpfung den Schutz gegen alle bisher bekannten Varianten von COVID-19 am wirksamsten, da sie eine höhere Antikörperbildung hervorrufen als der ursprüngliche, monovalente Impfstoff. 

Die neuen Impfstoffe werden ausschließlich zur Auffrischung genutzt

Die bivalenten Impfstoffe werden ausschließlich als Auffrischungsimpfung verwendet. Der Grund: Sie enthalten weniger Informationen in Form von mRNA als der ursprüngliche Impfstoff. Für die Grundimmunisierung braucht der Körper jedoch möglichst viele Informationen über das Virus in Form von mRNA. Deshalb wird der ursprüngliche Impfstoff weiterhin zum Erreichen einer Grundimmunisierung verwendet. Denn er bietet einen wirksamen, breiten Schutz gegen eine COVID-19-Infektion.

Grundsätzlich gilt

Alle in Belgien verabreichten Impfstoffe sind durch die Europäische Arzneimittel Agentur (EMA) für Menschen ab 18 Jahren zugelassen. Der sogenannte pädiatrische Impfstoff von Pfizer/BioNTech hat außerdem eine Zulassung der Europäischen Arzneimittel Agentur (EMA) zur Verabreichung an Jugendliche und Kinder ab 5 Jahren. Die Wirksamkeit, Sicherheit und milden Nebenwirkungen sind bei allen Impfstoffen gleich.

Die neuen Impfstoffe

Die kürzlich zugelassenen bivalenten mRNA-Impfstoffe sind angepasste Impfstoffformen des Originalimpfstoffes. Sie lösen eine verbesserte Antikörperantwort gegenüber der Omikron-Varianten BA.1. oder BA.4/BA.5 und gegenüber der Ursprungsvariante aus. Solche angepassten Impfstoffe brauchen für ihre Zulassung keine Studie am Menschen, da sie nur sehr gering verändert wurden und der Kern des Impfstoffes unangetastet bleibt. Ihre Wirkung funktioniert genauso wie beim Ursprungsimpfstoff. Auch die Sicherheit und möglichen Nebenwirkungen sind dieselben.

Dieses Verfahren ist nichts Neues, sondern wird zum Beispiel auch jedes Jahr bei der Grippeimpfung angewendet. Hier wird der Impfstoff immer im Frühjahr aktualisiert, um dem Stamm des Influenzavirus zu entsprechen, der im Herbst und Winter wahrscheinlich vorherrschen wird. Die aktualisierte Impfstoffvariante kommt ohne klinische Studie auf den Markt, es sei denn, die Art und Weise der Herstellung ändert erheblich.

Aus wissenschaftlichem Interesse werden bei den abgeänderten Corona-Impfstoffen dennoch Studien am Menschen durchgeführt. Die Studie für den BA.1-Impfstoff ist bereits abgeschlossen. Die Studie zum Impfstoff BA.4 und BA.5 läuft zurzeit noch. Solche Studien dienen nicht als Beleg für die Sicherheit eines Impfstoffes, sondern werden unter anderem zum Testen der Wirksamkeit der Immunreaktion durchgeführt.

Auch die neuen Impfstoffe sind mRNA-Impfstoffe, die anstatt lebender oder abgetöteter Viren nur die Bauanleitung der Virusbestandteile enthalten.  

Was war nochmal mRNA?

Impfstoffe wirken, indem sie eine Immunreaktion auslösen. Diese Immunreaktion entwaffnet ein eindringendes Virus und schützt den Körper so vor Schäden. Der Corona-Impfstoff von Pfizer/BioNTech enthält mRNA anstelle von toten oder lebenden Viren oder Virenbruchstücken. Die mRNA können Sie sich wie eine Anleitung zur Herstellung eines bestimmten Proteins vorstellen, die Ihrem Körper dabei hilft, dieses Protein vorübergehend herzustellen. Beim besagten Protein handelt es sich um einen kleinen Teil des sogenannten Spike-Proteins, das auf der Oberfläche des Virus erscheint. Dieses Protein bringt Ihrem Körper bei, wie er auf das Coronavirus reagieren soll, falls Sie sich infizieren. Das nennt man Immunreaktion.

Eine Immunreaktion auszulösen ist nicht dasselbe wie ein Immunsystem zu verändern. Keine der Technologien, die in den zugelassenen Impfstoffen verwendet werden, kann Ihr Immunsystem verändern. Die mRNA gelangt nie in den Zellkern, in dem sich Ihre DNA (die Bauanleitung für Ihre eigenen Körperzellen) befindet. Die mRNA interagiert nicht mit Ihrer DNA und kann sie daher nicht verändern.

Mit dem Auftauchen der Omikron-Variante wurden die Impfstoffe für die Auffrischungsimpfungen an die vorherrschenden Untervarianten angepasst. Da als erstes die Untervariante BA.1 beobachtet wurde, war der erste zugelassene Impfstoff an diese Untervariante angepasst. Danach folgte ein erhöhtes Aufkommen der Untervarianten BA.4 und BA.5. Infolgedessen wurde ein neuer Impfstoff entwickelt, der die spezifischen Informationen für diese Untervarianten enthält. Allerdings erfolgte die Entwicklung etwas später, sodass erst Mitte September eine Zulassung für diesen Impfstoff erteilt werden konnte.

Beide neuen Impfstoffe schützen effektiv

Beide neuen Impfstoffe schützen effektiv gegen einen schweren Krankheitsverlauf und gegen einen Krankenhausaufenthalt aufgrund einer COVID-19-Infektion. Beide Impfstoffe führen zur Bildung von Antikörpern gegen alle existierenden Omikron-Untervarianten.

Mehr Antikörper bei Auffrischung mit bivalentem Impfstoff

Die Auffrischung mit einem bivalenten Impfstoff führt nachweislich zu einer höheren Bildung von Antikörpern als eine Booster-Impfung mit dem ursprünglichen Impfstoff. Der Unterschied zwischen den beiden Impfstoffen ist, dass gezielt höhere Antikörper für unterschiedliche Untervarianten gebildet werden. Der Schutzeffekt dieser Antikörper hängt aber immer davon ab, welche Variante gerade zirkuliert.

Wie gut die Auffrischungsimpfung wirkt, hängt von mehreren Faktoren ab. Hierzu zählt nicht nur die aktuelle Anpassung des Impfstoffes, sondern beispielsweise auch die zirkulierende Variante, der Sie bei einem Infektionsgeschehen ausgesetzt sind. Dabei ist besonders wichtig, wie sehr die zirkulierende Variante den Untervarianten ähnelt, auf die der bivalente Impfstoff abzielt.

Es spielt auch eine Rolle, wie viele Menschen gegen die Infektion geschützt sind, sei es durch eine Impfung oder eine erst kürzlich auskurierte Infektion. Beide Impfstoffe führen als Booster dazu, dass sie mehr Antikörper ausbilden, als wenn Sie nur den ursprünglichen, monovalenten Impfstoff als Auffrischung erhalten würden. Das ist unabhängig davon, ob der bivalente Impfstoff, den Sie erhalten, genau auf die die zirkulierende Variante abzielt oder auf eine andere Variante.

In den Impfstellen können Sie sich derzeit nur gegen COVID-19 und Affenpocken impfen lassen. Die Verabreichung anderer Impfungen ist leider nicht möglich. Sie können eine Grippeimpfung bei Ihrem Hausarzt erhalten.

Impfen oder nicht?

Fragen

Es gibt für jeden Impfstoff spezielle Empfehlungen für bestimmte Bevölkerungsgruppen und Gesundheitszustände. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um sich über Ihre spezielle Situation zu informieren.

Wenn Sie eine symptomatische COVID-19-Infektion hatten oder positiv auf COVID-19 getestet wurden, können Sie sich ab dem 14. Tag nach Ihrer Genesung impfen lassen, oder ab dem 14. Tag nach Ihrem positiven PCR-Test, wenn Sie eine asymptomatische Infektion hatten.

Wenn Sie sich in Quarantäne befinden, wird die Impfung aufgeschoben, bis die Quarantänezeit vorüber ist.

Impfung nach Behandlung mit Kortikosteroide

Wenn Sie einen schweren Fall von COVID-19 hatten und mit einer hohen Dosis systematischer Kortikosteroide behandelt wurden, ist es ratsam, die Impfung bis mindestens vier Wochen nach Beendigung dieser Behandlung zu verschieben, da Kortikosteroide die Immunantwort unterdrücken.

Impfung nach Anti-COVID-19-Antikörper-Behandlung

Wenn Sie einen schweren Fall von COVID-19 hatten und mit monoklonalen Anti-COVID-19-Antikörpern oder Plasma mit Anti-COVID-19-Antikörpern behandelt wurden (passive Immunität), müssen Sie zwei bis drei Monate nach Ihrer Behandlung warten, da die Immunantwort aufgrund der zirkulierenden Antikörper möglicherweise unzureichend ist.

Impfung nach bestätigter COVID-19-Infektion

Personen mit einer im Labor bestätigten COVID-19-Infektion können in Erwägung ziehen, die Impfung um drei bis sechs Monate hinauszuzögern, da die natürliche Infektion zu einem gewissen Schutz vor einer Infektion führt. Besprechen Sie daher gerne das weitere Vorgehen mit Ihrem Hausarzt.

Es lässt sich nicht zuverlässig vorhersagen, wer leicht oder schwer erkrankt, aber:

  • Die Impfung der Bevölkerung führt dazu, dass COVID-19 Infektionen mit größerer Wahrscheinlichkeit milde verlaufen. Die Impfung schützt Sie vor schweren Verläufen.
  • Mit der Impfung können Sie eine Immunität aufbauen, ohne die schädlichen Auswirkungen der Krankheit selbst zu erleiden. Die Impfung schützt Sie dann über einen gewissen Zeitraum. Eine Infektion mit dem Coronavirus ohne Impfung führt auch zu einer Immunität, von der aber auch nicht klar ist, wie lange sie anhält.
  • Je mehr Menschen geimpft sind, desto weniger schnell verbreitet sich das Virus. Auch Personen, die nicht geimpft werden können, werden somit geschützt. Diese Herdenimmunität ist erreicht, wenn die Ausbreitungsmöglichkeiten des Virus in der Bevölkerung so eingeschränkt sind, dass die Infektionsketten abreißen.
  • Haben Sie eine chronische Krankheit? Wenn ja, kann eine Erkrankung an COVID-19 einen schwereren Verlauf nehmen. Eine Impfung ist in diesem Fall besonders wichtig. Die Impfstoffe wurden auch bei Menschen mit einer chronischen Krankheit getestet.
  • Eine Infektion mit COVID-19 kann schwere gesundheitliche Probleme verursachen und sogar tödlich sein. Auch im späteren Verlauf kann es zu gesundheitlichen Problemen kommen, die den Alltag beeinträchtigen und zu Beschwerden führen. Hierzu gehören zum Beispiel Müdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrations- und Denkprobleme, Muskelschmerzen und Kurzatmigkeit. Auch Menschen, die bei der Erstinfektion keine Symptome haben, können später unter solchen Beschwerden leiden, die auch als Long-COVID- oder Post-COVID-Erkrankung bezeichnet werden. Das kann durch eine Impfung vermieden werden.

Der Hohe Gesundheitsrat, der belgische beratende Ausschuss für Bioethik und die Task Force Impfungen empfehlen, dass die Impfung gegen COVID-19 nicht nur Kindern mit Begleiterkrankungen, sondern allen Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren angeboten werden sollte.

Die Entscheidung zur Impfung erfolgt auf individueller und freiwilliger Basis durch das Kind und Sie als Eltern oder gesetzlichen Vormund. Wichtig ist, dass Sie nicht nur die Situation Ihres Kindes, sondern auch die Situation der Menschen betrachten, mit denen Ihr Kind zusammenlebt oder die Ihr Kind betreuen. Wenn Ihr Kind durch die Großeltern oder einen Menschen mit chronischen Erkrankungen betreut wird, kann es von Vorteil sein, dass Ihr Kind sich impfen lässt. Ein Austausch mit dem Haus- oder Kinderarzt Ihres Vertrauens kann bei der Entscheidungsfindung eine große Hilfe sein.

  • Hat Ihr Kind eine chronische Krankheit? Wenn ja, kann eine Erkrankung an COVID-19 einen schwereren Verlauf nehmen. Eine Impfung ist deshalb besonders wichtig.
  • Gesunde Kinder haben ein sehr geringes Risiko ernsthaft an COVID-19 zu erkranken. Dennoch wurden ungeimpfte Kinder weltweit doppelt so häufig wegen einer Infektion mit COVID-19 im Krankenhaus behandelt als geimpfte Kinder.
  • Auch Kinder können nach einer Infektion mit COVID-19 unter Langzeitfolgen leiden.
  • Außerdem gibt es noch 3 gute Gründe für die Impfung von Kindern:
    • Kontakte: Geimpfte Kinder haben ein deutlich geringeres Risiko, betagte oder kranke Kontaktpersonen anzustecken. Da Kinder häufig asymptomatisch bleiben oder nur ganz schwache Krankheitssymptome zeigen, werden ihre Kontakte bei einer Infektion oft nicht eingeschränkt.
    • Schulen: Wenn Kinder geimpft werden, verringert das den Druck auf die Schulen.
    • Viruszirkulation: Je mehr Menschen in der Gesellschaft geimpft sind, desto weniger zirkuliert das Virus. Durch das Impfen der Kinder kann die Übertragung in der ganzen Bevölkerung verringert werden.

Der Hohe Gesundheitsrat (HGR), der belgische beratende Ausschuss für Bioethik und die Taskforce Impfungen empfehlen, dass Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren, die Komorbiditäten haben (Priorität 1-2-3, CHS9618, CHS9641) oder in engem Kontakt mit gefährdeten Personen stehen, sich impfen lassen sollen.

Hierbei handelt es sich um Kinder mit bestimmten Erkrankungen, bei denen ein hohes Risiko besteht, dass es bei einer Infektion mit COVID-19 zu schwerwiegenden Krankheitskomplikationen, Krankenhausaufenthalten oder sogar zum Tod kommt. Kindern mit seltenen Krankheiten schenkt man innerhalb dieser Gruppe besondere Aufmerksamkeit, wenn die betreffende Krankheit die Gesundheit des Herzens, der Gefäße, der Atemorgane oder der neurologischen Strukturen beeinflusst.

Liste der Erkrankungen:

  • Chronisches Nierenleiden während mindestens 3 Monaten
  • Chronisches Leberleiden während mindestens 6 Monaten
  • Hämatologische Krebserkrankungen (z. B. Leukämie)
  • Down-Syndrom
  • Transplantationspatienten (einschließlich Patienten auf der Warteliste für eine Transplantation)
  • Immunstörungen, d. h. Patienten mit Immundefizienz oder unter Immunsuppressiva 
  • Bestehende HIV-Infektion/AIDS
  • Bestimmte seltene Krankheiten (siehe Orphanet-Liste in den weiterführenden Links)

Allgemeinmediziner und Kinderärzte können Kinder mit Komorbiditäten in ihrer Praxis identifizieren und sie zur Impfung ermutigen.

Grundsätzlich sollten Sie sich in den folgenden Situationen nicht impfen lassen bzw. Ihren Impftermin verschieben:

  • Wenn Sie in der Vergangenheit schwere allergische Reaktionen/Anaphylaxie auf einen der Bestandteile des COVID-19-Impfstoffes hatten (z. B. Hühnereiweiß, Antibiotika).
  • Wenn Sie am Tag des Impftermins Krankheitssymptome und/oder Fieber über 38,5°C haben.
  • Wenn Sie derzeit eine bestätigte oder vermutete COVID-19-Infektion durchmachen. Warten Sie mit der Impfung, bis Sie die vorgeschriebene Isolationszeit hinter sich gebracht haben und Ihre akuten Symptome seit mindestens 14 Tage abgeklungen sind oder sprechen Sie mit Ihrem Arzt über eine längere Verschiebung der Impfung. Wenn Sie einen positiven COVID-19-Test ohne Symptome hatten, ist es ebenfalls besser, die Impfung zu verschieben.
  • Ein geplanter medizinischer Eingriff unter Vollnarkose ist ein Grund, eine Impfung zu verschieben. Zwischen einer Vollnarkose und der Impfung wird ein Mindestabstand von 48 Stunden empfohlen. Nach einer Lokalanästhesie gilt dieser Abstand nicht.
  • Wenn Sie momentan Immunsuppressiva oder Kortikosteroide einnehmen, besprechen Sie bitte mit Ihrem Hausarzt, wann die Impfung verabreicht werden soll.

COVID-19-Impfstoffe sind für Personen, die Blutverdünner einnehmen, unbedenklich. Informieren Sie bitte grundsätzlich dennoch die Person, die Ihnen den Impfstoff verabreicht, über alle Medikamente, die Sie einnehmen, bevor Sie den Impfstoff erhalten.

Wenn Sie noch nicht geimpft sind, müssen Sie sich zunächst grundimmunisieren lassen. Dazu rufen Sie am besten die Corona-Hotline an und vereinbaren einen Impftermin in einem der beiden Impfzentren in Eupen oder St. Vith.

Was genau ist eine Grundimmunisierung?

Mit Hilfe einer Impfung kann das Immunsystem schon vor einer Infektion eine stabile Immunität gegen einen bestimmten Erreger entwickeln. Denn der geimpfte Organismus hat den Erreger bei der Impfung bereits kennengelernt und kann bei einer nachfolgenden Infektion mit diesem Erreger schneller und effizienter reagieren. Im geimpften Körper existieren dann bereits „ausgebildete“ Zellen, die den Erreger sofort bekämpfen können, und das Immunsystem kann sofort mit der Nachproduktion solcher Zellen starten. Die Entwicklung einer solchen belastbaren Immunität durch Impfungen bezeichnet man als Grundimmunisierung. Eine Grundimmunisierung durch Impfung ist vor allem für Krankheiten sinnvoll, die einen großen Einfluss auf die Gesundheit vieler Menschen haben oder die schwere Verläufe und Folgeschäden hervorrufen können. Dazu zählt auch COVID-19.

Wie erlange ich eine Grundimmunisierung gegen COVID-19?

Die Grundimmunisierung wird durch mehrere Teilimpfungen erreicht. Nach der ersten Impfung braucht der Körper etwas Zeit, damit die entsprechende Immunantwort ausgebildet werden kann. Darum werden die Teilimpfungen in festgelegten Abständen verabreicht. Das gilt auch für die Impfung gegen COVID-19. Hier werden zwei Impfungen im Abstand von 21 Tagen verabreicht, um eine Grundimmunisierung zu erreichen.