Grundimmunisierung gegen COVID-19

Am 5. Januar 2021 hat die Impfkampagne gegen das Coronavirus begonnen. Dabei hat es sich um die Grundimmunisierung gegen COVID-19 gehandelt. Hier erfahren Sie, was man eigentlich unter dem Begriff „Grundimmunisierung“ versteht.

Wozu dienen Impfungen?

Impfungen sind eine der wichtigsten Maßnahmen in der Bekämpfung von ansteckenden Erkrankungen und einer der größten Erfolge in der öffentlichen Gesundheitsversorgung. Viele Krankheiten mit schwerwiegenden Folgen konnten durch Impfungen:

  • ausgerottet
  • unter Kontrolle gebracht oder
  • zumindest erfolgreich eingedämmt werden.

Das unmittelbare Ziel der Impfung ist der Schutz der Menschen in einer Gesellschaft.

Wenn sich viele Menschen systematisch impfen lassen, verhindert dies die Ausbreitung von Krankheiten in der Bevölkerung und somit können Krankheitserreger regional eliminiert und schließlich ausgerottet werden.

So kommen auch ungeimpfte Personen seltener mit den entsprechenden Erregern in Kontakt und haben ein geringeres Risiko zu erkranken. Dieses Phänomen nennt sich „Herdenimmunität“. Die Herdenimmunität ist ein Begleiteffekt von ausreichend hohen Impfquoten und schützt auch diejenigen, die nicht geimpft sind, zum Beispiel weil ihr Immunsystem nicht ausreichend reagieren kann oder weil sie schlicht noch zu jung sind, um eine Impfung zu erhalten.

Die Impfung ist ein wirksamer Schutz gegen Krankheiten, der vorbeugend angewendet wird. So vermeidet man im Vorfeld das Auftreten von Symptomen und Folgeschäden, die sonst nach Eintritt therapiert werden müssten.

Was ist eine Grundimmunisierung?

Für Krankheiten, die einen großen Einfluss auf die Gesundheit vieler Menschen haben oder schwere Verläufe und Folgeschäden hervorrufen können, werden Impfungen entwickelt. Mit deren Hilfe kann das Immunsystem schon vor der Infektion eine stabile Immunität gegen den jeweiligen Erreger erreichen. Das bedeutet, dass der geimpfte Organismus den Erreger schon kennengelernt hat und bei der Infektion mit diesem Erreger schneller und effizienter reagieren kann. Das ist der Fall, weil es im geimpften Körper schon „ausgebildete“ Zellen gibt, die den Erreger sofort bekämpfen können und die Nachproduktion solcher Zellen sofort starten kann.

Die Entwicklung einer solchen belastbaren Immunität durch Impfungen bezeichnet man als Grundimmunisierung. Die Grundimmunisierung erreicht man durch mehrere Teilimpfungen. Nach der ersten Impfung braucht der Körper etwas Zeit, damit die entsprechende Immunantwort ausgebildet werden kann. Darum werden die Teilimpfungen in festgelegten Abständen von mehreren Wochen oder Monate verabreicht. Dies ist auch bei der Impfung gegen COVID-19 der Fall.

Die Grundimmunisierung gegen COVID-19 erfolgte in Belgien mit verschiedenen Impfstoffen. Jeder dieser Impfstoffe hat festgelegte Intervalle zwischen den notwendigen Impfungen bis zum Erreichen der Grundimmunisierung.

Was versteht man unter Zusatzimpfung als Teil der Basisimpfung?

Für Personen mit Immunschwäche besteht die Möglichkeit einer Zusatzimpfung. Diese Zusatzimpfung wird verabreicht, um immungeschwächte Personen dauerhaft und ausreichend gegen einen schweren Verlauf zu schützen. Sie gilt als Teil der Basisimpfung und bewirkt eine bessere Immunantwort.

In der Deutschsprachigen Gemeinschaft wird immungeschwächten Menschen deshalb gegenwärtig eine Zusatzimpfung angeboten, die frühestens 3 Monate nach der letzten Injektion verabreicht werden kann. Zum Einsatz kommen dabei die mRNA-Impfstoffe von Pfizer und Moderna, auch wenn vorher ein anderer Impfstoff verabreicht wurde.

Welche Personen ab 12 Jahre können eine Zusatzimpfung erhalten?

  • Personen mit angeborenen Immunstörungen
  • Personen unter permanenter Nierendialyse
  • Personen mit Entzündungskrankheiten, die mit Immunsuppressiva behandelt werden
  • Personen, die an Blutkrebs oder anderen bösartigen Tumoren, die aktiv behandelt werden oder in den letzten 3 Jahren behandelt wurden, erkrankt sind
  • Patienten vor der Transplantation, Stammzellentransplantierte und Organtransplantierte
  • HIV-Patienten mit einer CD4-Zellzahl unter 200 pro mm³ Blut
  • Auf Empfehlung der Gesundheitsexperten auch Menschen mit einem Down-Syndrom

Welche COVID-19-Impfungen werden in der Deutschsprachigen Gemeinschaft verabreicht?

In der folgenden Tabelle sehen Sie eine Übersicht der Impfungen und Zusatzimpfungen, die in der Deutschsprachigen Gemeinschaft verabreicht werden können:

Hersteller Anzahl Impfungen Grundimmunisierung Intervall zwischen  Impfungen Zusatzimpfung
Pfizer 2 21 Tage für immungeschwächte Personen, 1 Impfung
Moderna 2 28 Tage für immungeschwächte Personen, 1 Impfung
Astra-Zeneca 2 3 Monate für immungeschwächte Personen, 1 Impfung mit Impfstoff von Pfizer oder Moderna
Johnson&Johnson Anfangs 1, nun 2  28 Tage für immungeschwächte Personen, 1 Impfung mit Impfstoff von Pfizer oder Moderna

Tabelle 1: Übersicht der Impfungen gegen COVID 19 in der Deutschsprachigen Gemeinschaf, Stand Mai 2022