COVID-19-Impfung für Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren

Warum, wann, wer, wie und wo? Ab Mitte Juli werden alle Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren über die Möglichkeit einer COVID-19-Impfung informiert. Sie haben noch Fragen dazu? Hier finden Sie wichtige Informationen zum Impfangebot sowie die Einwilligungserklärung für Erziehungsberechtigte und Pflegeeltern. Unter "Mehr zum Thema" finden Sie außerdem Informationen in französischer Sprache.

Mein Kind hat eine Begleiterkrankung/chronische Krankheit (Komorbiditäten), sollte ich es impfen lassen?

Der Hohe Gesundheitsrat (HGR), der belgische beratende Ausschuss für Bioethik und die Taskforce Impfungen empfehlen, dass Kinder im Alter von 5 bis 11 Jahren, die Komorbiditäten haben (Priorität 1-2-3, CHS9618, CHS9641) oder in engem Kontakt mit gefährdeten Personen stehen, sich impfen lassen sollen.

Hierbei handelt es sich um Kinder mit bestimmten Erkrankungen, bei denen ein hohes Risiko besteht, dass es bei einer Infektion mit COVID-19 zu schwerwiegenden Krankheitskomplikationen, Krankenhausaufenthalten oder sogar zum Tod kommt. Kindern mit seltenen Krankheiten schenkt man innerhalb dieser Gruppe besondere Aufmerksamkeit, wenn die betreffende Krankheit die Gesundheit des Herzens, der Gefäße, der Atemorgane oder der neurologischen Strukturen beeinflusst.

Liste der Erkrankungen:

  • Chronisches Nierenleiden während mindestens 3 Monaten
  • Chronisches Leberleiden während mindestens 6 Monaten
  • Hämatologische Krebserkrankungen (z. B. Leukämie)
  • Down-Syndrom
  • Transplantationspatienten (einschließlich Patienten auf der Warteliste für eine Transplantation)
  • Immunstörungen, d. h. Patienten mit Immundefizienz oder unter Immunsuppressiva 
  • Bestehende HIV-Infektion/AIDS
  • Bestimmte seltene Krankheiten (siehe Orphanet-Liste in den weiterführenden Links)

Allgemeinmediziner und Kinderärzte können Kinder mit Komorbiditäten in ihrer Praxis identifizieren und sie zur Impfung ermutigen.

Mit welchen Impfstoffen können Kinder geimpft werden?

Für die Impfung von Kindern wird ein sogenannter pädiatrischer Impfstoff von Pfizer/BioNTech verwendet. Dieser Impfstoff wurde speziell für Kinder entwickelt und am 26. November 2021 von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA zugelassen.

Kinder erhalten ein Drittel der „Erwachsenen“-Dosis. Die zweite Impfung erfolgt mit einem Abstand von 21 Tagen.

Der Impfstoff ist sicher. Wie bei jeder Impfung können auch nach der Corona-Schutzimpfung mit dem Kinderimpfstoff Impfreaktionen oder unerwünschte Nebenwirkungen auftreten. Diese sogenannten Impfreaktionen treten in der Regel kurz nach der Impfung auf und halten wenige Tage an. Die häufigsten Impfreaktionen sind:

  • Schmerzen an der Einstichstelle
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit

Weniger häufig sind:

  • Rötung oder Schwellung Einstichstelle
  • Fieber
  • Durchfall
  • Schüttelfrost
  • Muskel- und Gelenkschmerzen  

In der praktischen Anwendung bei Kindern weltweit wurden keine schweren Nebenwirkungen festgestellt. Eine anfangs viel beachtete schwerere Nebenwirkung ist die Myokarditis (Herzmuskelentzündung). Dieses Krankheitsbild kam bei der weltweiten Anwendung dieses Impfstoffes bei über 20 Millionen Kindern nur 22-mal vor und nahm einen milden Verlauf. 

Wo kann ich die Einwilligungserklärung herunterladen? (12 - 15 Jährige)

Am Tag des Impftermins gehen das Kind und ein Elternteil/Erziehungsberechtigter zur Apotheke, die eine Impfung anbietet.

Die Einwilligungserklärung können Sie im Downloadbereich herunterladen.

Ich lese immer wieder, dass die Corona-Verläufe bei Kindern eher milde sind. Ist es überhaupt notwendig, dass ich mein(e) Kind(er) impfen lasse?

Der Hohe Gesundheitsrat, der belgische beratende Ausschuss für Bioethik und die Task Force Impfungen empfehlen, dass die Impfung gegen COVID-19 nicht nur Kindern mit Begleiterkrankungen, sondern allen Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren angeboten werden sollte.

Die Entscheidung zur Impfung erfolgt auf individueller und freiwilliger Basis durch das Kind und Sie als Eltern oder gesetzlichen Vormund. Wichtig ist, dass Sie nicht nur die Situation Ihres Kindes, sondern auch die Situation der Menschen betrachten, mit denen Ihr Kind zusammenlebt oder die Ihr Kind betreuen. Wenn Ihr Kind durch die Großeltern oder einen Menschen mit chronischen Erkrankungen betreut wird, kann es von Vorteil sein, dass Ihr Kind sich impfen lässt. Ein Austausch mit dem Haus- oder Kinderarzt Ihres Vertrauens kann bei der Entscheidungsfindung eine große Hilfe sein.

  • Hat Ihr Kind eine chronische Krankheit? Wenn ja, kann eine Erkrankung an COVID-19 einen schwereren Verlauf nehmen. Eine Impfung ist deshalb besonders wichtig.
  • Gesunde Kinder haben ein sehr geringes Risiko ernsthaft an COVID-19 zu erkranken. Dennoch wurden ungeimpfte Kinder weltweit doppelt so häufig wegen einer Infektion mit COVID-19 im Krankenhaus behandelt als geimpfte Kinder.
  • Auch Kinder können nach einer Infektion mit COVID-19 unter Langzeitfolgen leiden.
  • Außerdem gibt es noch 3 gute Gründe für die Impfung von Kindern:
    • Kontakte: Geimpfte Kinder haben ein deutlich geringeres Risiko, betagte oder kranke Kontaktpersonen anzustecken. Da Kinder häufig asymptomatisch bleiben oder nur ganz schwache Krankheitssymptome zeigen, werden ihre Kontakte bei einer Infektion oft nicht eingeschränkt.
    • Schulen: Wenn Kinder geimpft werden, verringert das den Druck auf die Schulen.
    • Viruszirkulation: Je mehr Menschen in der Gesellschaft geimpft sind, desto weniger zirkuliert das Virus. Durch das Impfen der Kinder kann die Übertragung in der ganzen Bevölkerung verringert werden.

Wann finden die Impfungen statt?

Impftermine in den teilnehmenden Apotheken können Sie telefonisch mit der Apotheke vereinbaren.

Was sind die möglichen Nebenwirkungen der Impfung?

Wie jeder Impfstoff kann auch der Pfizer-Impfstoff (Comirnaty) Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Die zu erwartenden Nebenwirkungen sind denen sehr ähnlich, die bei der erwachsenen Bevölkerung nach der Impfung auftreten. Sie treten in der Regel innerhalb von 12 Stunden nach der Impfung auf und sind vorübergehend.

Sehr häufige Nebenwirkungen (mehr als 1 von 10)

Sehr häufige Nebenwirkungen (die bei mehr als 1 von 10 Geimpften auftreten) sind Schmerzen und Schwellungen an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Kopf- und Muskelschmerzen, Schüttelfrost, Gelenkschmerzen, Durchfall und/oder Fieber. Einige dieser Nebenwirkungen treten bei 12- bis 15-Jährigen häufiger auf als bei Erwachsenen.

Häufige Nebenwirkungen (weniger als 1 von 10)

Häufige Nebenwirkungen (die weniger als 1 von 10 Geimpften betreffen) sind Rötungen an der Injektionsstelle, Übelkeit und Erbrechen.

Seltene Nebenwirkungen (weniger als 1 von 100)

Zu den seltenen Nebenwirkungen (die weniger als 1 von 100 Geimpften betreffen) gehören geschwollene Lymphknoten, Übelkeit, Armschmerzen, Schlaflosigkeit, Juckreiz an der Injektionsstelle, allergische Reaktionen wie Ausschlag oder Juckreiz.

Seltene Nebenwirkungen (weniger als 1 von 1.000)

Zu den seltenen Nebenwirkungen (die bei weniger als 1 von 1.000 Geimpften auftreten) gehören eine vorübergehende einseitige Schwäche der Gesichtsmuskeln, lokale allergische Reaktionen wie ein rosafarbener, stark juckender Ausschlag (Nesselsucht) oder Schwellungen im Gesicht.

All diese möglichen Nebenwirkungen sind kein Grund, den Impfstoff nicht zu erhalten. Wenn Sie jedoch in der Vergangenheit eine schwere allergische Reaktion auf einen Impfstoff hatten oder in einer anderen Situation, in der Sie eine schwere allergische Reaktion hatten, eine dringende medizinische Behandlung benötigten, kontaktieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie Ihren Impftermin vereinbaren.

Wie läuft der Einladungs- und Impfprozess ab?

Jedes Kind im Alter von 12 bis 15 Jahren erhielt in den Sommermonaten 2022 eine Einladung per Post, um einen Termin zur Impfung in einem Impfzentrum zu buchen. Sie können nun einen Impftermin in einer der teilnehmenden Apotheken selbst vereinbaren, da die Impfzentren nicht mehr tätig sind.

Konkreter Ablauf

  1. Das Kind und die Eltern/Erziehungsberechtigten, bei denen das Kind offiziell lebt, erhalten einen Brief mit Informationen zur Impfung. Es ist wichtig, dass das Kind und seine Eltern/Erziehungsberechtigten richtig über die Vor- und Nachteile der Impfung informiert werden. Weitere Informationen über den Impfstoff erhalten Sie bei der föderalen Arzneimittelagentur (AFMPS) in den weiterführenden Links. Wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben, spielen die Eltern oder Erziehungsberechtigten eine wichtige Rolle und treffen gemeinsam mit dem Kind eine wohlüberlegte Entscheidung über die Impfung. Das Kind sollte daher diese Informationen mit seinen Eltern besprechen und gemeinsam eine Entscheidung treffen, auch wenn die Eltern geschieden sind (sie müssen ihre Entscheidungen koordinieren).
  2. Wenn das Kind oder die Eltern noch Fragen oder Meinungsverschiedenheiten darüber haben, ob geimpft werden soll, werden sie ermutigt, ihren Arzt (Hausarzt, Kinderarzt usw.) zu kontaktieren, um eine informierte Entscheidung zu treffen. Es ist wichtig, dass der Arzt das Ergebnis dieser Beratung in der Krankenakte festhält.
  3. Dann vereinbart das Kind zusammen mit seinen Eltern oder Erziehungsberechtigten einen Termin für die beiden Dosen des Pfizer-Impfstoffs.
  4. Am Tag des Termins gehen das Kind und ein Elternteil/Erziehungsberechtigter zur Apotheke, mit der ein Termin vereinbart wurde.
  5. In der Apotheke wird die Identität des Kindes und des Elternteils/Erziehungsberechtigten überprüft.
  6. Die freiwillige Anwesenheit des Kindes und seines Erziehungsberechtigten ist gleichbedeutend mit der Zustimmung beider Beteiligten zum Zeitpunkt der geplanten Impfung.
  7. Das Kind wird dann im Beisein des Erziehungsberechtigten geimpft.

Wo findet die Impfung statt?

Die Impfung kann in pädiatrischen Abteilungen von Krankenhäusern und Referenzzentren für Kinder mit seltenen Krankheiten erfolgen. Davon abgesehen ist für Kinder ohne Komorbidität eine Impfung auch jederzeit in einer der teilnehmenden Apotheken möglich.

Ausnahmen sind bettlägerige Jugendliche und/oder Jugendliche mit strengen medizinischen Auflagen (z. B. schwere psychiatrische Erkrankungen, schwere körperliche Einschränkungen), die ihren Wohnort unter normalen Umständen nicht verlassen können. Sie können zu Hause vom Hausarzt geimpft werden.

Wenn das Kind und seine Eltern das Gefühl haben, dass es von einer Impfung zu Hause profitieren kann, sollten sie ihren Hausarzt kontaktieren. Der Hausarzt prüft, ob eine Impfung zu Hause möglich ist. Der Hausarzt kann den Impfstoff über eine Satellitenapotheke in der Deutschsprachigen Gemeinschaft beziehen.